Netzwerk I
Omid ist 2015 alleine nach Deutschland gekommen. Er wohnt in einem Einzelzimmer in einer Gemeinschaftsunterkunft. Über seinen Asylantrag wurde noch nicht entschieden.
Omid konnte in den letzten drei Jahren nur wenige wichtige Kontakte in Deutschland knüpfen. In seiner Freizeit trifft er gelegentlich drei Iraner, mit denen er z.B. Fußball spielt oder öffentliche Plätze besucht.
"(...) ich weiß es nicht, wie und wo"
Omid möchte zwar auch Deutsche kennenlernen, weiß aber nicht, wie er Kontakte knüpfen kann: "Ich will ein Kontakt haben und eigentlich ich weiß es nicht, wie und wo". Er nimmt an, dass Kontakte unter Deutschen vor allem auf Partys entstehen. Dieser Weg ist aber für ihn nicht der richtige: "Weil ich will nicht zum Beispiel nur für eine Wochenende ein Party machen und Disko gehen oder ein Bar, um vor allem Spaß. Ich will zuerst sprechen zu ein Freund (...) Für neue Kontakt muss ich viele Zeit mit die Person haben, zum Beispiel mit einem Arbeitsplatz oder in Schule."
Keine Freizeitkontakte zu Deutschen
Omids wichtige Kontakte zu Deutschen beschränken sich darum auf professionelle Unterstützer. Er nennt zwei Sozialarbeiterinnen aus seiner Unterkunft sowie eine Lehrerin aus dem Sprachkurs. Er gibt auch zu, dass er selbst nicht viel versucht, um Kontakte herzustellen: "Auch ich muss ehrlich sagen, ich versuche nicht stark für eine Kontakt haben". Die wenigen Kontakte, die er zu Deutschen hat, beschreibt er positiv. Deutsche seien hilfsbereit und nett.
Nachdem Omid auch wenig Kontakt zu Iranern oder anderen Geflüchteten sucht, lebt er in Nürnberg relativ isoliert. Trotzdem beschreibt er Deutschland als seine Heimat, vor allem, weil er hier frei leben kann.