Netzwerk III
Zahra wohnt seit 2016 mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Deutschland. Sie kommt aus Syrien und wurde als Flüchtling anerkannt. Zahra hat das A2-Sprachniveau. Momentan ist sie zu Hause, um ihre Kinder zu betreuen.
Besonders wichtige Personen in Nürnberg sind für Zahra ihr Mann, ihre drei Kinder und auch ihre beiden Schwager. Neben diesen Familienangehörigen aus der eigenen Ethnie zeichnet sich Zahras Netzwerk durch außergewöhnlich viel Kontakt zu Deutschen aus. Insgesamt zehn deutsche Frauen bezeichnet sie als wichtig oder sogar sehr wichtig.
Großes deutsches Netzwerk durch kirchliches Kontaktcafé
Abgesehen von einer Sprachkurs-Lehrerin sowie der GU-Sozialarbeiterin besteht das außerfamiliäre Netzwerk von Zahra ausschließlich aus Personen, die sie in einem kirchlichen Kontaktcafé kennengelernt hat. Dies zeigt deutlich, welch große Bedeutung kirchliche und ehrenamtliche Angebote im Leben von Geflüchteten spielen können.
Zahra lobt diese Beziehungen mit großem Nachdruck. Sie besuchen sich auch privat gegenseitig und unternehmen gemeinsame Ausflüge. Einen besonderen Stellenwert nimmt dabei eine ca. 80-jährige Ärztin im Ruhestand ein, die als sehr wichtig bezeichnet wird: "(...) sie hilft uns viel. Und immer. Und sie hat die Wohnung, unsere Wohnung gefunden." Die Tochter, die in Deutschland zur Welt gekommen ist, wurde nach dieser Freundin benannt.
Diskriminierung wegen Kopftuch
Zahra nimmt die Menschen in Deutschland überwiegend als nett wahr. Allerdings hat sie auch Diskriminierungserfahrungen gemacht: "Andere Leute, auf der Straße, haben Probleme mit Islam. Mit dem Kopftuch. 'Warum sind Sie hier in Deutschland? Warum nicht zurück nach Syrien? (...) Ihr braucht viel Geld und ihr nehmt viel Geld aus mir.'"
Zahra gefällt in Deutschland, dass Frauen hier alles machen dürfen: zum Beispiel arbeiten, Fahrrad fahren oder spazierengehen. Sie möchte in Duetschland bleiben, weiter lernen und eine Arbeit finden.