Die Idee
Ein syrischer Informatiker, der in Berlin für Obdachlose kocht, brachte uns auf die Idee: Wie groß ist eigentlich das Potential an Flüchtlingen, die nicht nur sich, sondern anderen helfen möchten?
"Syrischer Flüchtling kocht für Berliner Obdachlose"
So titelte die Süddeutsche Zeitung in ihrer Online-Ausgabe am 25. November 2015. Alex Assali, ein studierter Informatiker aus Damaskus, wollte sich für die guten Erfahrungen, die er in Deutschland gemacht hatte, revanchieren. So stand er mit einer winzigen improvisierten Straßenküche unter einer Brücke und verteilte selbstgekochtes Essen. "Wie eine Art Sozialarbeiter," sei er schon im Libanon tätig gewesen, sagte er der SZ im Interview, und so wisse er, "wie es ist, nichts zu haben, alles zu verlieren, auf der Straße zu leben."
Tabea Bü, die auf Alex Assali mit einem Facebook-Post aufmerksam gemacht hatte, traf ihn vor kurzem, am 3. September 2016, – immer noch mit seiner kleinen Küche am Alexanderplatz.
Flüchtlinge bringen Kompetenzen mit
Alex Assali, der völlig mittellos in Deutschland gelandet war, ist ein gutes Beispiel dafür, dass die Menschen, die seit einiger Zeit bei uns Schutz suchen, durchaus nicht nur hilflos sind. Auch sie bringen Fähigkeiten mit und können sehr schnell anderen helfen.
Wie viele möchten sich tatsächlich engagieren?
Nicht alle haben die Zivilcourage, eine Suppenküche auf der Straße zu improvisieren. Aber wir vermuten, dass es ein sehr großes Potential an Flüchtlingen gibt, die sich für andere engagieren möchten. Aber wie groß ist dieses Potential wirklich? Von Deutschen ist aus regelmäßig durchgeführten Untersuchungen bekannt, wie viele und wofür sie sich ehrenamtlich engagieren möchten. Den Flüchtlingen, die in jüngster Zeit zu uns kamen, wurde diese Frage bisher noch nicht systematisch gestellt.
So entstand die Idee, genau dies zu untersuchen und sich die Kompetenzen, die Flüchtlinge mitbringen, in einer Studie genauer anzusehen.