Bildung
Die Bildungshintergründe der Befragten sind sehr unterschiedlich. Während eine Minderheit nur eine geringe Schulbildung vorweist, belief sich der Schulbesuch von 42% auf mindestens 12 Jahre. Auch viele Frauen sind gut gebildet.
Wir fragten, ob und wie lange eine Schule besucht wurde, ob studiert wurde und wenn ja, ob das Studium abgeschlossen wurde.
Jeder vierte Flüchtling hat studiert
Die Studienfächer lagen am häufigsten in den Berufshauptgruppen Unternehmensführung und -organisation (12 Nennungen, hauptsächlich BWL) sowie Recht und Verwaltung (12 Nennungen, hauptsächlich Jura). Jeweils sieben Befragte besuchten Studiengänge der Berufshauptgruppen Mechatronik-, Energie- und Elektroberufe sowie Bauplanungs-, Architektur- und Vermessungsberufe. Die Einteilung folgt der Klassifikation der Berufe der Bundesagentur für Arbeit.
54% der Zugewanderten, die studiert hatten, erreichten einen Studienabschluss. Dies entspricht 13% aller Befragten. Junge Flüchtlinge besitzen fluchtbedingt seltener einen Studienabschluss.
Jede fünfte Frau hat studiert
Zwar gibt es Bildungsunterschiede zwischen den Geschlechtern, diese fallen aber geringer aus, als erwartet werden durfte:
Während 27% der Männer angeben, dass sie studiert haben, sind es immerhin auch 19% der Frauen. Ein gutes Drittel hat mindestens 12 Jahre die Schule besucht. Es ist keineswegs so, dass vorwiegend bildungsferne Frauen zu uns gekommen sind.
Frauen und Männer besuchten gleichermaßen häufig Studiengänge in den Berufshauptgruppen Unternehmensführung und -organisation sowie Recht und Verwaltung. Die Männer besuchten darüber hinaus eher Studiengänge im technischen Bereich (z. B. Maschinentechnik- oder Elektroberufe) sowie im Feld Bauplanung und Architektur. Die Frauen studierten häufiger Lehramt sowie Sprach-, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften.
Iraner/innen mit höchster Bildung
Deutliche Unterschiede zeigen sich beim Vergleich der Herkunftsländer.
Die 42 befragten Iraner/innen besitzen die im Vergleich höchste Schulbildung, während die 79 Flüchtlinge aus dem Irak am wenigsten Schuljahre vorweisen. Sechs der sieben Flüchtlinge, die gar keine Schule besucht haben, kommen aus dem Irak.
Entsprechend unterscheiden sich die Angaben zum Studium. Demnach haben studiert
- 25% der Syrer/innen,
- 9% der Iraker/innen,
- 45% der Iraner/innen und
- 35% der Zugewanderten aus den GUS-Staaten.
Bezüglich der Studienfächer zeigen sich nur geringe Unterschiede nach Herkunftsland. Auffällig ist nur, dass fünf von sechs Personen, die im Bereich "Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe" studiert haben, aus dem Iran kommen.