Auswertung abgeschlossen
Günter Krauß, Julia Schimmer, Übersetzer Hassan Khalef (Foto: Tanja Elm)
03.07.2017 - "NICHT MIT LEEREN HÄNDEN" ist eine der ersten Studien zu Kompetenzen von Flüchtlingen seit der jüngsten Zuwanderungswelle. Jetzt legten Julia Schimmer und Günter Krauß den vollständigen Forschungsbericht vor – nicht auf Papier, sondern komplett online: "NICHT MIT LEEREN HÄNDEN".
Die Veröffentlichung erster Ergebnisse der Studie "NICHT MIT LEEREN HÄNDEN" des ISKA im Oktober 2016 hatte bereits großes Interesse auf sich gezogen. Schließlich zeigten diese, dass Flüchtlinge eben nicht nur Hilfeempfänger sind, sondern viele interessante Fähigkeiten, Kompetenzen und Motivationen mitbringen.
Bildung und Berufserfahrung
42% der befragten Nürnberger Flüchtlinge haben mindestens 12 Jahre die Schule besucht. Jede/r Vierte hat studiert. 82% haben Berufserfahrung. Die Vielfalt der Kenntnisse ist groß.
Motivation zu ehrenamtlichen Engagement
95% der befragten Zuwanderer sagen, dass sie arbeiten möchten, auch 91% der Frauen. 71% geben an, dass sie bereit wären, in naher Zukunft ehrenamtlich aktiv zu werden, auch ohne Geld zu erhalten.
Die Realität: häufig keine Beschäftigung und Isolation
Tatsächlich gehen 60% der Flüchtlinge keiner regelmäßigen Beschäftigung nach. Berufstätigkeit ist mit 4% nur ein Randphänomen. Darüber hinaus kennen 55% niemanden außerhalb ihrer Gemeinschaftsunterkunft, der oder die in Deutschland geboren ist.
Folgestudie geplant
Günter Krauß und Julia Schimmer wollen die in der Studie angeschnittenen Themen weiter verfolgen. Eine Reihe von Gesprächen mit betroffenen Institutionen ist ebenso geplant wie eine Fortsetzung der Studie. Auch diesmal sollen wieder ehrenamtliche Forscherinnen und Forscher mitmachen.
Eine praktische Folge der Studie wird gerade vom Zentrum Aktiver Bürger (ZAB) des ISKA realisiert: Engagementbegleiter und -begleiterinnen unterstützen seit kurzem Flüchtlinge bei ihrem Weg in ehrenamtliches Engagement in Nürnberg.