Nachruf - Jürgen Kluth

23.09.2024 - Wir verabschieden uns von unserem ehemaligen und langjährigen Freiwilligen Jürgen Kluth. Mit großer Betroffenheit haben wir von seinem Tod erfahren. Jürgen Kluth begann 2013 seine ehrenamtliche Tätigkeit im Freiwilligen-Zentrum Fürth als Engagementberater, baute das SprachMenü mit auf und war später in der Öffentlichkeitsarbeit aktiv.

„Vom Seemann über den Geschäftsführer zum Sandwich-Man“, so war ein früheres Freiwilligen-Porträt im FZF über Jürgen Kluth betitelt. In den 60er Jahren lernte der gebürtige Nürnberger den Beruf Koch, verfolgte diesen beruflichen Weg jedoch nicht weiter. Aber das Kochen blieb seine große Leidenschaft. In Hamburg heuerte er spontan auf einem Schiff als Steward an. So bereiste er die halbe Welt und lernte in Buenos Aires seine Frau Silvia kennen, die ebenfalls jahrelang im FZF freiwillig tätig war.

Weit reisen, gut speisen und Menschen den Weg ins Ehrenamt weisen

Die berufliche Reise ging für Jürgen Kluth unter anderem weiter zu Karstadt in Hamburg und bis hin zum Mitglied der Geschäftsführung der Karstadt-Filiale in Braunschweig. Mit 52 machte er sich noch einmal mit einem Fotoexpress-Labor in München selbstständig. Danach ging es wieder zurück ins Frankenland nach Stein. Immer voller Ideen und Energie blieb er auch als Rentner aktiv. Er wollte seine Erfahrungen in die Gesellschaft einbringen. Das führte ihn 2013 ins FZF. Als Engagementberater informierte er Interessierte zu ehrenamtlichen Einsatzmöglichkeiten und half ihnen, eine erfüllende freiwillige Tätigkeit zu finden.

Ein kreativer Freigeist und kommunikativer Impulsgeber

Im Juli 2015 startete das FZF-Projekt „SprachMenü“, ein Integrationsprojekt, bei dem Menschen mit und ohne Fluchterfahrung gemeinsam kochen, essen, sich austauschen und Sprachpatenschaften finden. Jürgen Kluth war Ideengeber und maßgeblich an der Konzeptentwicklung beteiligt, zudem begleitete er das Projekt jahrelang als Chef-Koch. Im Oktober 2018 wurde er von der Aktion EhrenWert als „Ehrenamtlicher des Monats" in der Metropolregion geehrt. In der Laudatio wurde er bereits sehr treffend als ein "kommunikativer Impulsgeber" bezeichnet.

Engagiert in der Beratung, interkulturellen Begegung und Öffentlichkeitsarbeit

Die Öffentlichkeitsarbeit des FZF profitierte sehr von seiner Berufserfahrung im Marketing. Mit immer neuen Ideen und kreativen Lösungen war er zugleich Träumer und Realist - ohne Schere im Kopf. Er besaß einen großen Erfahrungsschatz, Menschenkenntnis und die Fähigkeit über den Tellerrand zu gucken. Daraus entstanden immer wieder originelle Werbe-Aktionen. Mit dem "maßgeschneiderten Ehrenamt" auf der Freiwilligenmesse, beim "Trommeln für das Ehrenamt" am Infostand, und als "Sandwich-Man" auf dem Graffelmarkt wurde er zu einem Gesicht des Freiwilligen-Zentrums.

Jürgen Kluth hinterlässt Spuren im FZF und in Fürth

Sowohl im Freiwilligen-Zentrum wie auch in Fürth hat Jürgen Kluth Spuren hinterlassen: bei Menschen, die er beraten, begeistert oder bekocht hat, in der Öffentlichkeitsarbeit mit Ideen, die er angestoßen und umgesetzt hat. Mit Jürgen Kluth verlieren wir einen humorvollen, kollegialen, kreativen Freigeist, dem Gerechtigkeit, Toleranz und ein respektvolles Mieinander wichtig waren – und wir verlieren einen Freund.

Am 16. September wurde er im Neuen Friedhof Stein beigesetzt. Unsere Anteilnahme gilt insbesondere seinen Angehörigen und Freunden.