Freiwilligen-Porträt: Karin Eidsvoog
Karin Eidsvoog im Unterrichtsraum der Gemeinschaftsunterkunft Karolinenstraße (Foto: Tanja Elm)
Karin Eidsvoog ist seit 2015 im Bereich Integration und Flüchtlingshilfe im FZF aktiv. In der Kinderbetreuung einer Gemeinschaftunterkunft und im Lernhilfeprojekt 2gether unterstützt sie zugewanderte Kinder und Jugendliche mit viel Herz und Engagement.
Zum Interview für ihr Freiwilligenportrait kam Karin Eidsvoog an einem strahlend schönen Oktobernachmittag mit dem Rad aus Nürnberg. Die gebürtige Amerikanerin strahlt sofort eine Menge Schwung und Energie aus. Diese hat sie schon seit ihrer Kindheit, verrät sie lachend. Schon damals war sie immer in Bewegung und liebte es zum Beispiel Fußball zu spielen - bis heute. Auch in Nürnberg hat sie Menschen gefunden, die ihre Leidenschaft teilen. In ihrer Hobbymannschaft ist die 58-Jährige die einzige Frau.
Mit viel Neugier kam Karin Eidsvoog aus der USA nach Franken
2012 kam Karin Eidsvoog aus Portland (USA) nach Nürnberg. Ein beruflicher Wechsel ihres Mannes hatte zu dieser großen Veränderung in ihrem Leben geführt. Ihre beiden gerade erwachsenen Kinder blieben in den USA, um dort ihre Ausbildung zu absolvieren. Die erste Zeit verbrachte sie damit, gemeinsam mit ihrem Mann die Länder Europas zu bereisen, Eindrücke und Erfahrungen zu sammeln und um Deutsch zu lernen. Vier Jahre lang arbeitete sie als Programmassistenz am Deutsch-Amerikanischen Institut Nürnberg DAI.
Engagement für geflüchtete Kinder und Jugendliche
Als 2015 viele geflüchtete Menschen nach Deutschland kamen, erfuhr Karin Eidsvoog von den Aktivitäten des Freiwilligen-Zentrums in der Flüchtlingshilfe. Das war die Initialzündung für ihr Engagement beim FZF. In der Gemeinschaftsunterkunft Karolinenstraße engagierte sie sich für die Kleinsten und betreute dort Kinder vom Kindergartenalter bis zur 3. Klasse. "Es fällt mir leicht, einen Zugang zu Kindern zu finden", erklärt sie und betont, wie sehr ihr die Kinder ans Herz gewachsen sind. Noch immer kommt sie dort gerne als Besuch vorbei.
Inzwischen liegt ihr Fokus auf den etwas Älteren. An zwei Tagen in der Woche arbeitet sie mit Schülerinnen und Schülern aus Syrien, dem Irak, Afghanistan und Armenien, die zusätzlich zur deutschen Sprache auch Englisch neu lernen. Die Unterstützung findet im Rahmen des FZF-Lernhilfeprojektes „2-gether“ statt.
Ihre Begeisterung steckt an - die Kinder und auch neue Freiwillige
Neben ihrer eigenen ehrenamtlichen Tätigkeit ist Karin Eidsvoog auch sehr erfolgreich darin, neue Engagierte zu gewinnen. Sie ist Mitglied in einer Facebookgruppe für ausländische Arbeitnehmer/innen, die von ihren Firmen in eine Niederlassung nach Deutschland entsendet werden. Über diese Gruppe hat sie viele Kontakte und konnte bereits Freiwillige aus Taiwan, Italien, Russland, Pakistan und auch deutsche Freunde für die ehrenamtliche Mitarbeit in dem Projekt gewinnen. Die Koordination der Lernhilfe vor Ort übernimmt sie selbst.
"Ich bin begeistert davon, wie wissbegierig und fleißig die Kinder sind. Deshalb macht mir diese Arbeit auch selbst einfach großen Spaß", erzählt sie. Diese Motivation ist wohl auch der Grund, warum ihr das ehrenamtliche Engagement so leicht fällt. Mit ihrer Aufgeschlossenheit und Hilfsbereitschaft anderen Menschen gegenüber ist sie eine große Bereicherung für das Freiwilligen-Zentrum.