Langjährige Umgangsbegleiterin verabschiedet sich

Drei Frauen stehen nebeneinander mit einem Sektglas in der Hand.

Umgangsbegleiterin Helga H. (Mitte) stößt mit Theresa Nöth (links) und Gabriele Wegner (rechts) von der FSU auf 22 Jahre Engagement an. (Foto: Gabi Gräbner)

11.12.2024 - Im Rahmen der Weihnachtsfeier für die ehrenamtlichen Umgangsbegleiterinnen und -begleiter am 3. Dezember verabschiedete sich Helga H., die seit 2002 ehrenamtlich bei der Fachstelle Umgangskontakte aktiv war und über 20 Fälle begleitet hat.

17 Engagierte waren zur Weihnachtsfeier der Fachstelle Umgangskontakte gekommen, um bei Kerzenschein, Punsch und Lebkuchen gemeinsam das Jahr ausklingen zu lassen. Mit dabei war auch Helga H., die sich entschieden hat, ihr Engagement als Umgangsbegleitung nach 22 Jahren zu beenden. Auf ihre und die Leistung aller Engagierten wurde sehr dankbar das Glas gehoben.

Ein Blick in Helgas Zeit als Umgangsbegleiterin

Helga war schon vor dem Einsatz beim Begleiteten Umgang als Familienpatin engagiert. Im Jahr 2002 dann ließ sie sich zur Umgangsbegleitung schulen. Seither hat sie jährlich mindestens eine Familie begleitet. Bei der Weihnachtsfeier erzählte sie von den eindrücklichsten Situationen, die sie dabei erlebt hat, als zum Beispiel massive Gewaltdrohungen vom Vater dafür sorgten, dass ein Umgang abgebrochen werden musste und ein Polizeieinsatz folgte.

Natürlich gab es auch viele positive Erlebnisse, zum Beispiel Kontaktanbahnungen, bei denen es rührend war zu sehen, wie alle nach und nach wieder Vertrauen zueinander fassten. Helga hielt sich nur bedingt an die Zurückhaltungsklausel der Umgangsbegleitungen, wie sie schmunzelnd einräumt: „Ein freundliches Hallo zueinander vor den Kindern, darauf habe ich immer bestanden und es auch eingefordert.“

Umgangsbegleitung – ein Engagement, das langfristig bindet

Von den aktuell 22 Ehrenamtlichen der Fachstelle Umgangskontakte sind zwei weitere bereits seit 23 Jahren aktiv, 4 Personen sind länger als 15 Jahre dabei und 5 Umgangsbegleitungen machen es bereits länger als 5 Jahre. Zwei Neulinge sind dazugekommen und nach ihren Hospitationen im Herbst nun fest entschlossen, aktiv zu werden. Was ihnen so gut gefällt? Der Teamgeist im Mehrgenerationenhaus, wo die Begleiteten Übergaben an jedem ersten und dritten Samstag im Monat stattfinden, hat sie überzeugt.

Suche nach neuen freiwilligen Mitarbeiter/innen geht weiter

Beim Jugendamt sind aktuell 30 Familien auf der Warteliste für einen Begleiteten Umgang. Das Thema Trennung und Scheidung und der damit verbundene Konflikt in den Familien zieht Engagementinteressierte nicht sofort an. Erst wenn beim ganz konkreten Einsatz klar wird, wie interessant der Einblick in unterschiedliche Familiendynamiken ist, wächst die Begeisterung. Langjährig Engagierte sind auch immer wieder erfreut, Zeuge und Ermöglicher zu sein, wenn Kinder in unserem geschützten Rahmen den lang vermissten anderen Elternteil wiedersehen.

Aktuell werden wieder neue Umgangsbegleitungen gesucht. Im Frühjahr ist die nächste Schulung für hoffentlich viele Interessierte geplant. Haben Sie Interesse? Dann melden Sie sich gerne unter der Telefonnummer 0911- 92 97 17-22 oder bei Philipp Schmuck (Leitung) unter schmuck@iska-nuernberg.de.