Irina Volf: Armutssensibles Handeln in Kitas

(Foto: Irina Volf)

29.04.2022 – Dr. Irina Volf referiert am 12. Mai 2022 online über armutssensibles Handeln in Kindertageseinrichtungen. In ihrem Vortrag zeigt sie auf, wie wichtig Armutssensibilität in Kitas ist, um den Folgen von Kinderarmut vorzubeugen.

Die Psychologin Dr. Irina Volf ist Bereichsleitung des Themenbereichs Armut am Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V. in Frankfurt am Main. Zusammen mit ihrem Team evaluiert sie seit 2019 das Projekt „Zukunft früh sichern!“ an sieben städtischen Kitas in Gelsenkirchen-Ückendorf.

Fast jedes zweite Kind wächst in Gelsenkirchen in einer armen Familie auf. Bereits im Alter von vier Jahren liegen zwischen den armen und nicht armen Kindern große Unterschiede in ihrer Entwicklung, die bis zum Übergang in die Grundschule reduziert werden sollen.

Kitas für Kinderarmut sensibilisieren

Das Projekt verfolgt das Ziel, jedem Kind – unabhängig von sozialer Herkunft und finanziellen Ressourcen der Eltern – eine altersgemäße Entwicklung, soziale Teilhabe und das Recht auf qualitative Bildung von den ersten Lebensjahren an zu gewährleisten.

Zudem soll mehr Armutssensibilität in den Kindertageseinrichtungen entwickelt und verankert werden. Wie kann das in der Praxis gelingen? Dieser Frage widmet sich ihr Vortrag: "Theorie und Praxis des armutssensiblen Handelns in Kindertageseinrichtungen."

Armutssensibilität ist eine Querschnittsaufgabe

(Kinder-)Armut ist kein Versagen einzelner Personen - es ist eine herausfordernde Lebensbedingung, die mit vielen Einschränkungen und Benachteiligung in fast allen Lebensbereichen einhergeht und aus eigner Kraft selten überwunden werden kann. Für viele Menschen in Deutschland schließt sich der Kreis zwischen den Armutsursachen und –folgen, sodass diese Lebensbedingung von einer Generation an die nächste weitergegeben wird.

Wie kann dieser Kreis gebrochen werden? Welchen Beitrag können dabei pädagogische Fachkräfte im Bereich der frühen Bildung leisten? Ein erster Schritt besteht darin, mehr Armutssensibilität in den Einrichtungen zu entwickeln und als eine Querschnittsaufgabe zu verankern.

Online-Vortrag mit Anmeldung

In ihrem Vortrag zeigt Dr. Irina Volf auf, wie wichtig Armutssensibilität in Kitas ist, um den Folgen von Kinderarmut vorzubeugen. Sie erklärt, wie Armutssensibilität im Kontext von Kindertageseinrichtungen in den Bereichen Wissen, Haltung und Handlung entwickelt und umgesetzt werden kann.

Der etwa zweistündige Online-Vortrag findet am 12. Mai 2022 um 17 Uhr über die Software BigBlueButton auf der Plattform ISKA-Cloud statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Teilnehmerzahl ist auf 30 Personen begrenzt. Hier kommen Sie zur Anmeldung. Der Beitrittslink zur Veranstaltung wird am 12.05.22 rechtzeitig vor der Veranstaltung versendet.

Weiterführende Links und Literatur

• Bericht zum ISS-Forschungsprojekt