Gleich ist nicht gerecht
(Andrea Will, Mediendesign)
Der Bildungsweg der Kinder hängt in Deutschland erheblich vom Bildungshintergrund der Eltern ab. (zur Studienübersicht)
Benachteiligung in mehrfacher Hinsicht
Kinder aus Familien mit geringen Bildungsressourcen sind in mehrfacher Hinsicht benachteiligt. Erstens können sie auf ihrem formalen Bildungsweg vom familiären Umfeld tendenziell weniger unterstützt werden. Zweitens streben sowohl Eltern als auch Lehrer/innen und nicht zuletzt die Heranwachsenden selbst bei gleichen Leistungen eher geringere Bildungsziele an. Drittens sind Bildungseinrichtungen häufig Mittelschichtsinstitutionen, die die Situation und Bedarfslagen von Familien mit geringen Bildungsressourcen nicht hinreichend berücksichtigen.
Früh entgegenwirken
Viele der bekannten Bildungsstudien wie IGLU oder PISA beziehen sich auf das Schulwesen. Die soziale Schere spreizt sich aber bereits erheblich im Vorschulalter. Darum fordern immer mehr Expertinnen und Experten, dass bereits in der frühen Kindheit besondere Anstrengungen unternommen werden müssen. Nicht nur Schulen, sondern auch Kindertageseinrichtungen sind deshalb gefordert, Bildungsgerechtigkeit zu fördern. Auch beim Ausgleich der Chancenungleichheit kommt es bereits auf den Anfang an.
Gleich ist nicht gerecht
Um die ungleichen Chancen auszugleichen, dürfen die Kinder und Familien nicht gleich behandelt werden. Es braucht eine besondere Pädagogik der Bildungsgerechtigkeit. Kinder mit schlechteren Ausgangsvoraussetzungen brauchen mehr Förderung als andere und ihre Eltern brauchen häufig besondere Unterstützung, um die Bedingungen für das Aufwachsen verbessern zu können.