Endgültig: München fördert Bildungsgerechtigkeit
Norbert Ziegler übergibt Dr. Susanne Herrmann die Verantwortung für die Münchner Förderformel - und deren erste Skizze aus der Feder von Günter Krauß vom ISKA (Foto: Peter Scheifele).
21.11.2018 - In ihrer 38. und letzten Sitzung entließ die Begleitkommission der Münchner Förderformel diese nach acht Modelljahren in die Regel. Das Kita-Finanzierungssystem wurde in seinen Grundzügen vom ISKA entwickelt.
Die "Münchner Förderformel" bezeichnet ein Finanzierungskonzept für Kindertageseinrichtungen, das im Auftrag der Landeshauptstadt München in Zusammenarbeit mit dem ISKA konzipiert und umgesetzt wurde.
"Wie bei einem Klassentreffen" fühlte sich Stadtdirektor Peter Scheifele in der letzten Kommissionssitzung. Nicht nur die Mitglieder der letzten Jahre waren erschienen, sondern auch ehemalige Mitstreiterinnen und Mitstreiter - darunter Dr. Eleonore Hartl-Grötsch (heute Leiterin des Amtes für Tagesbetreuung von Kindern in Regensburg), Dr. Bernhard Nagel (ehemals IFP) und Günter Krauß (ISKA).
"Ein echter Krauß für die Bürowand"
So kommentierte Dr. Susanne Herrmann, Leiterin des Geschäftsbereichs KITA im Referat für Bildung und Sport, als Norbert Ziegler ihr die gerahmte erste Bleistiftskizze der Münchner Förderformel aus den ISKA-Papieren überreichte und damit auch symbolisch die Verantwortung für deren dauerhafte Verwaltung und Weiterentwicklung übergab. Sie erinnert daran, wie fordernd der Entwicklungsprozess in den vergangenen Jahren für die Verwaltung oft war. Für Peter Scheifele war dabei Günter Krauß "immer die schärfste Waffe". Ohne die externe Beratung und Begleitung wäre man nicht so weit gekommen.
Vom Stadtratsauftrag zur Förderformel
Norbert Ziegler vom Referat für Bildung und Sport und Förderformel-Mann von der ersten bis zur letzten Stunde ließ die Entstehungsgeschichte Revue passieren.
- Am 01.08.2005 beauftragte der Münchner Stadtrat die Verwaltung, ein Modell für eine einheitliche Zuschussregelung für Kitas vorzulegen.
- Am 01.04.2006 nahm Günter Krauß vom ISKA als externer Berater die Arbeit auf und legte schon am 31.07.2006 die erste Skizze einer neuen Finanzierungsform vor, erstmals unter der Bezeichnung "Münchner Förderformel".
- In zwei Jahren wurde diese bis zum 07.08.2008 schließlich in einer differenzierten und trägerübergreifenden Form unter dem Titel "Mehr Bildungsgerechtigkeit wagen" fortgeschrieben.
- In Beschlüssen vom 14.03.2007 und 26.01.2011 gab der Stadtrat jeweils die Startschüsse für modellhafte Umsetzungen und am 04.10.2018 schließlich grünes Licht zur Beendigung der Übergangsphasen bis zum 31.12.2018.
- Von 2012 bis 2015 kooperierten das Staatsinstitut für Frühpädagogik (IFP) und das ISKA (Julia Schimmer und Günter Krauß) bei einer Wirkstudie zu den Auswirkungen der neuen Förderung.
- Zwischen 2006 und 2018 gab es 16 Sitzungen der Förderrichtlinienkommission, 23 Sitzungen der Umsetzungskommission, 38 Sitzungen der Begleitkommission sowie eine Vielzahl von Unterarbeitsgruppen, Sondersitzungen und Klausurtagen.
- Am 21.11.2018 war es soweit: Die Münchner Förderformel wird flügge.