Fachdienst für Bildungschancen

ISKA-Fachdienste und ISKA-Trägervertreterin im Gespräch

ISKA-Fachdienste für Bildungschancen und Flüchtlingsintegration im Gespräch (Foto: Tanja Elm)

Drei Sozialpädagoginnen und eine Kindheitspädagogin arbeiten als Fachdienste für Bildungschancen in den ISKA-Kitas MOMO, MIO, MIRA und MIKRO. Sie unterstützen Kinder aus Familien mit geringen kulturellen und ökonomischen Ressourcen.

In der AG Bildungsgerechtigkeit am ISKA Nürnberg suchen Berater, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Kita-Leitungen gemeinsam nach neuen Konzeptionen zum Thema. Hier entstand 2012 die Idee, in zunächst zwei, später vier ISKA-Kitas einen „Fachdienst für Bildungschancen“ einzurichten. Drei Sozialpädagoginnen und eine Kindheitspädagogin fördern derzeit Kinder und Familien mit Bildungsnachteil.

Die Arbeitsbereiche des Fachdienstes

  • Arbeit mit dem Kind
  • Arbeit mit den Eltern
  • Einbindung von externen Ressourcen
  • Zusammenarbeit mit dem Kita-Team

Für das Kind: Umfassende Bildung und Stärkung

Der Fachdienst für Bildungschancen verfolgt ein übergeordnetes Ziel: Sprachkompetenzen, soziale und emotionale Kompetenzen sowie Alltags- und Schulkompetenzen bei Kindern mit entsprechendem Bedarf zu fördern. Maßnahmen hierzu sind vielfältige Aktivitäten in Einzel- und Kleingruppensituationen. Dazu gehören beispielsweise Schwimmkurse, Kochangebote, der regelmäßige Besuch von Bibliotheken oder ein Angebot zum Fahrradfahren lernen. Die Kinder werden bei diesen Angeboten gezielt beobachtet, um Bedürfnisse, Schwächen und Stärken herauszufinden. Die Fachkraft teilt ihre Beobachtungen daraufhin mit Team und Eltern, damit die Kinder auch im Guppenalltag und zu Hause möglichst gut gefördert werden können.

Zusammenarbeit mit den Eltern zur nachhaltigen Unterstützung der Kinder

Die Familie ist und bleibt im Vorschulalter der wichtigste Bildungsort für Kinder. Deshalb erhalten Eltern vom Fachdienst für Bildungschancen Unterstützung dabei, eine förderliche Lernwelt für ihre Kinder aufzubauen und diese möglichst in der Schulzeit aufrecht zu erhalten. Dafür pflegen die Kolleginnen vom Fachdienst besonders intensiven Kontakt zu den Eltern der betreuten Kinder. Die Angebote umfassen persönliche Gespräche, Elterncafés, Bildungsangebote (z.B. Mama lernt Deutsch-Kurs, Schwimmkurs für Mütter, Kochangebote), Hausbesuche sowie Möglichkeiten zur Teilnahme am Gruppenalltag.

Vernetzung und Nutzung anderer Institutionen und ehrenamtlicher Kräfte

Die Fachkraft bindet externe Kräfte in die Arbeit der ISKA-Kitas ein, an denen der Fachdienst für Bildungschancen tätig ist. So nutzen die Kitas das Engagement von Ehrenamtlichen, um den Kindern zusätzliche Aufmerksamkeit und Unterstützung zukommen zu lassen. Eine besondere Chance besteht darin, schichtübergreifende Kontakte herzustellen, die auch über die Kindergartenzeit hinaus bestehen bleiben. Daneben werden Unterstützungs- und Veranstaltungsangebote von Ämtern und Erwachsenenbildungsstätten genutzt. Eine große Bedeutung besitzt beispielsweise die enge Kooperation mit den Sprengelschulen.

Einbindung, Sensibilisierung und Weiterbildung des Teams

Nicht zuletzt nimmt der Fachdienst für Bildungschancen das Kita-Team mit auf den Weg zur Bildungsgerechtigkeit. Zu diesem Zweck informieren die Fachkräfte das Team über Hintergründe, Theorien und Forschungsergebnisse und führen notwendige Diskussionen. Natürlich sind sie dabei auf die Unterstützung des Teams angewiesen. Darum thematisieren sie ihre Erfahrungen auch bei regelmäßigen Teilnahmen an Teamsitzungen.

 

Der Fachdienst für Bildungschancen wurde bis Juni 2023 gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Programms Frühe Chancen. Schwerpunkt-Kitas Sprache & Integration. Seit Juli 2023 finanziert das bayerische Sozialministerium die Sprach-Kitas.