Beiträge
Dr. Irina Volf erarbeitet mit den Teilnehmenden wie armutsensibles Handeln in der frühen Bildung aussehen kann (Foto: Tanja Elm)
Auf dieser Seite finden Sie die Referent/innen der Tagung sowie ihre Präsentationen und Unterlagen zum herunterladen.
Annette Berg
Annette Berg ist Vorstandsvorsitzende/Direktorin der Stiftung Sozialpädagogisches Institut Berlin »Walter May«. Zuvor war sie Beigeordnete für Kultur, Bildung, Jugend, Sport und Integration der Stadt Gelsenkirchen sowie Jugendamtsleitung und Vorstandsmitglied der Stadt Monheim am Rhein und Fachbereichsleiterin Jugend der Stadt Essen in Nordrhein-Westfalen. Insbesondere der Aufbau und die Bildung von Präventionsketten als auch die integrierte Sozialplanung in Kommunen bilden ihren Schwerpunkt neben der frühen Bildung und dem Kinderschutz. Darüberhinausgehend Berufs- und Praxiserfahrung u. a. in den Feldern Offene Kinder- und Jugendarbeit, Heimerziehung, Kindertagesstätten.
Frau Annette Berg beteiligte sich an der Podiumsdiskussion.
Tanja Betz
Dr. Tanja Betz ist Professorin für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Sie beschäftigt sich u. a. mit ungleichheitsbezogener Bildungsforschung in der frühen und mittleren Kindheit, den politischen Leitbilder "guter" Kindheit und "guter" Elternschaft sowie dem professionellen Handeln in pädagogischen Institutionen im gesellschaftlichen Kontext.
In ihrem Vortrag referierte Dr. Tanja Betz zu herkunftsspezifischen Ungleichheiten in der frühen Kindheit. Dabei ging sie der Frage nach, ob Kitas unter bestimmten Bedingungen dazu beitragen können, diese Unterschiede auszugleichen.
Fachdienste für Bildungschancen
Schon seit über zehn Jahren gibt es in den ISKA-Kitas "Fachdienste für Bildungschancen", die Kinder und ihre Familien unterstützen, die im Bildungssystem benachteiligt werden.
Fachdienste und Trägervertreterin präsentierten und diskutierten das Konzept im Rahmen eines interaktiven Workshops.
Dörthe Friess
Dörthe Friess ist Dipl.-Sozialpädagogin, Erlebnispädagogin, Supervisiorin (DGSv), Bereichsleitung Pädagogik und Know-How in der Einrichtung Lichtblick Hasenbergl. Die Einrichtung betreut und fördert Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene von der frühen Kindheit bis hin zur Ausbildung. Das Projekt versucht, den Kreislauf sozialer Benachteiligung zu durchbrechen und sicherzustellen, dass Kinder gesund aufwachsen, eine Schulform besuchen können, die ihrer tatsächlichen Begabung entspricht und erfolgreich im Beruf ankommen.
Dörthe Friess stellte die Arbeit des Lichtblick Hasenbergl praxisnah in einem Workshop vor.
Martina Hermann-Biert
Martina Hermann-Biert ist Dipl.-Sozialpädagogin, Supervisorin und Mitautorin des "Dormagener Qualitätskatalog der Kinder- und Jugendhilfe. Ein Modell kooperativer Qualitätsentwicklung". Dieses bündelt auf kommunaler Ebene Hilfs- und Unterstützungsmaßnahmen für betroffene Kinder und ihre Eltern und soll durch frühe und gezielte Förderung der Armut bei Kindern erfolgreich entgegenwirken. Sie war als Jugendamtsleiterin viele Jahre für den Fachbereich Kinder, Jugend, Familie und Schule bei der Stadt Dormagen tätig.
In ihrem Workshop stellte sie praxisnah das "Dormagener
Modell" vor. Zudem war sie Teilnehmerin der Podiumsdiskussion.
Gabriele Koné
Gabriele Koné ist Dipl. Sozialpädagogin/-arbeiterin, Erwachsenenfortbildnerin und Referentin für den Ansatz der Vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung. Der Ansatz basiert auf den Kinderrechten und hat den Anspruch, zu Bildungsgerechtigkeit beizutragen. Derzeit arbeitet sie als päd. wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Fachstelle Kinderwelten am ISTA in Berlin.
Nach dem Motto "Vielfalt respektieren, Ausgrenzung
widerstehen" gab der Workshop konkrete Anregungen für Kitas,
wie Kinder und Erwachsene in ihrer Unterschiedlichkeit
wertgeschätzt werden und vor Ausgrenzung, Abwertung und
Diskriminierung geschützt werden können.
Anja Kerle
Anja Kerle ist Hochschullehrende in der Sozialen Arbeit an der FH in Vorarlberg, Österreich und hat in der frauenspezifischen Wohnungslosenhilfe, in der Kinder- und Jugendhilfe und mit Familien gearbeitet. Im Rahmen der Dissertationsstudie hat Anja Kerle über Armut und Familienzentren nach dem Early-Excellence Ansatz geforscht.
Im interaktiven Workshop wurden Spannungsfelder bei der Arbeit mit Familien aufgezeigt und Impulse für eine armuts- und klassismusreflexive pädagogische Arbeit angeboten.
Günter Krauß
Günter Krauß, Dipl.-Psychologe, war bis 2021 wissenschaftlicher Mitarbeiter des ISKA und ist nach wie vor dessen Geschäftsführer. Dem Thema Bildungsgerechtigkeit begegnete er zunächst im Rahmen von ISKA-Studien in Hamburg und der bayerischen Kita-Reform 2005. In München und in Nordrhein-Westfalen beriet er bei der Umsetzung von Konzepten zur Kompensation von Bildungsungerechtigkeit.
In diesem Zusammenhang arbeitete er immer wieder konzeptionell an einer Pädagogik der Bildungsgerechtigkeit. Erkenntnisse stellte er im Rahmen eines Vortrags vor. Zudem moderierte er die Podiumsdiskussion.
Christian Rester
Christian Rester ist Dipl. Sozialpädagoge (FH) und seit 2008 im Jugendamt der Stadt Nürnberg tätig. Seit 2016 ist er Bereichsleiter der städtischen Kindertageseinrichtungen. Als ehemalige Kita-Leitung und Fachberater beim evangelischen KITA-Verband Bayern beteiligte sich Herr Rester an der Podiumsdiskussion.
Julia Schimmer
Die Dipl.-Sozialpädagogin, M.A. und wissenschaftliche Mitarbeiterin des ISKA untersucht in ihrer Dissertation die sozialen Kontakte in der frühen Kindheit. Dafür interviewte sie u.a. in Nürnberg 100 Kita-Kinder und ihre Eltern.
In ihrer Präsentation stellte sie alarmierende und überraschende schichtspezifische Differenzen zwischen den Netzwerken und Freundschaften der Kinder dar und diskutierte, was diese Ergebnisse für die Kita-Praxis bedeuten könnten.
Irina Volf
Dr. Irina Volf ist Politologin und promovierte Psychologin. Sie leitet die Bereiche "Armut" und "Radikalisierungsprävention" am Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V.
Dr. Irina Volf präsentierte Erkenntnisse aus dem Gelsenkirchener Modellprojekt „Zukunft früh sichern!“. Dabei ging sie auf Ursachen und Folgen von (Kinder-)Armut in Deutschland ein und zeigte anschaulich, dass Armutssensibilität eine eigenständige Kompetenz und Voraussetzung für präventives Arbeiten gegen Kinderarmut ist.