Stalking
Stalking wird seltener im Kontext Häuslicher Gewalt thematisiert. Dabei kann das ständige Verfolgen, Überwachen, Kontrollieren und Kontaktieren - auch innerhalb einer Beziehung oder Familie - für Betroffene schwerwiegende Folgen haben.
Bei "Stalking" denken die meisten nicht daran, dass das auch in Partnerschaften oder der Familie stattfinden kann. Daher ist es schwer für Betroffene, Verhaltensweisen wie Kontrolle, Überwachung und Aufdrängen in diesem Kontext als Stalking zu identifizieren. Jedoch kommt dies im häuslichen Umfeld häufiger vor als man vielleicht vermuten würde: Stalking / Bedrohung ist die zweithäufigste Anzeige von betroffenen Männern bei Häuslicher Gewalt.
Überwachung, Kontrolle, Verfolgung, erzwungener Kontakt
Auch in der Beziehung kann solches Verhalten stattfinden, z.B. wenn übermäßige Eifersucht und Kontrollzwang dazu führen, dass soziale Kontakte überwacht oder verhindert werden. Dabei werden z.B. das Handy überwacht oder getrackt, private Nachrichten gelesen oder Bekannte ausgehorcht. Das Verhalten kann wiederholtes und systematisches Verfolgen, Nachspionieren und Auflauern umfassen, aber auch ständige Kontrollanrufe, Verleumnung, die Verletzung persönlicher Grenzen und erzwungener Kontakt.
Das führt zu einer erheblichen Einschränkung der persönlichen Freiheit. Dabei werden Macht- und Kontrollverhalten oft als Sorge oder emotionale Bedürftigkeit getarnt, um ständige Erreichbarkeit zu fordern oder Spionieren zu entschuldigen. Im Kontext von Häuslicher Gewalt stellen emotionale Manipulation und Abhängigkeit oft eine weitere Hürde dar, weswegen Betroffene sich lange keine Hilfe holen.
Folgen von körperlichen und mentalen Belastungssymptomen bis zu Suizid-Gedanken
Stalking führt zu einem erheblichen Einschnitt in die persönliche Freiheit, die Privatsphäre und zur massiven Beschränkung der Bewegungsfreiheit und der sozialen Kontakte. Sogar über eine Trennung hinaus kann diese Gewaltform weitergeführt werden. Der Versuch sich der Observation zu entziehen kann den Verlust persönlicher und sicherer Bezugsorte bedeuten; sogar ein Wechsel der Arbeitsstelle oder der Wohnung kann notwendig sein. Betroffene leiden häufig unter Ängsten, Schlafstörungen, stressbedingten Nervenleiden, bis hin zu Depressionen oder posttraumatischen Belastungssymptomen. Jedes vierte Stalking-Opfer denkt sogar an Suizid.
Die gute Nachricht ist, dass es bei Stalking Unterstützung gibt. Vor allem in den frühen Phasen gibt es Mittel und Wege, um erfolgreich zu intervenieren und das Verhalten früh zu stoppen. Zögern Sie daher nicht, sich Hilfe zu suchen. Wir stehen Ihnen in Fällen von Stalking gerne zur Seite.