Bayerisches Vernetzungstreffen
Dirk Geldermann und Philipp Schmuck mit Maria Eckl, Landeskoordinierungsstelle gegen Gewalt (Foto: Susanne Thomas, StMAS)
30.03.2023 - Am 30.März fand in München das Treffen des Bayerischen Netzwerkes für Beratungs- und Unterstützungsangebote für von häuslicher und/oder sexualisierter Gewalt betroffene Männer und Jungen statt.
2019 wurde das Bayerische Netzwerk für Beratungs- und Unterstützungsangebote für Männer, die von häuslicher oder sexualisierter Gewalt betroffen sind, gegründet. Aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen konnte das Netzwerktreffen aller beteiligten Einrichtungen und Beratungsstellen am 30. März zum ersten Mal in Präsenz stattfinden.
Großes Netzwerk mit vielen Aktuerinnen und Aktueren in Bayern
Aus Nürnberg waren neben der ISKA-Beratungsstelle BHGM auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Männerschutzwohnung Riposo, die Kolleginnen und Kollegen des Jungenbüros und der Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Nürnberg anwesend. Aber auch Verantwortliche des Hilfetelefons Gewalt an Männern und Mitarbeiter/innen der Schutzwohnung aus Augsburg, der Schutzhöhle Hof, des Münchner Informationszentrum für Männer (MIM) u.v.m. zählten zu den Teilnehmenden.
Wichtiges Thema: gut erreichbare Angebote im ländlichen Raum
Auf der Agenda stand neben dem Austausch und der Präsentation der letzten statistischen Auswertungen auch das große Thema Erreichbarkeit im ländlichen Raum. Wie sich aus den Zahlen klar erkennen lässt, finden besonders Männer aus dem städtischen Raum in die Beratungen. Da Bayern als Flächenland aber auch eine Versorgung kleinerer Kommunen und Gemeinden anstrebt, suchten die Teilnehmenden in Kleingruppen nach Lösungen, wie dies in Zukunft noch besser gelingen kann. Neben individuellen, praktischen Erfahrungen wurden auch die Altersstruktur, Netzwerkarbeit und Öffentlichkeitsarbeit vor Ort als wichtige Aspekte thematisiert. Am Nachmittag präsentierten die Kleingruppen ihre Ergebnisse.
Der Zusammenhang von Gewaltwahrnehmung und sozialen Milieus
Im Anschluss wurden Inhalte der Studie Gewalt und Milieus von Prof. Dr. Carsten Wippermann vorgestellt, der diese im Auftrag des Ministeriums durchgeführt hatte. Dabei fiel ein besonderes Augenmerk auf die unterschiedliche Wahrnehmung von Häuslicher Gewalt und das subjektive Empfinden dieser. Auch die vermuteten Ursachen für unterschiedliche Einstellungen zu Gewalt und Gewalterfahrungen mit Bezug auf das soziale Milieu wurden in den Fokus genommen.
Zum Ende des Fachtages richteten die Teilnehmenden ihren Blick noch einmal auf ihre Vorhaben in der Zukunft. Das Team rund um Dr. Michael Hübsch vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales fand motivierende Worte und gab dem Netzwerktreffen einen positiven Abschluss.