Vortrag Bedrohungsmanagement
Dirk Geldermann als Referent zum Thema Besonderheiten im Umgang mit Häuslicher Gewalt bei Männern (Foto: Alexandra Huber)
17.07.2024 - Das Bedrohungsmanagement Mittelfranken ist ein Netzwerk zur Vermeidung von schweren, zielgerichteten Gewalttaten. Beim diesjährigen Fachtag hielt Dirk Geldermann von der Beratungsstelle Häusliche Gewalt an Männern einen Vortrag über die Arbeit mit Betroffenen.
Die Erfahrung zeigt, dass Täter/innen bereits im Vorfeld einer Tat an mehreren Stellen auffällig werden. Um derartige Gefahren frühzeitig zu erkennen und zu entschärfen, arbeitet das Bedrohungsmanagement Mittelfranken eng mit verschiedenen Behörden, psychosozialen Beratungsstellen und Unternehmen aus der gesamten Region zusammen. Am diesjährigen Fachtag lag der Fokus auf der Arbeit mit Betroffenen.
Eine Netzwerk mit starken Akteuren
Die BHGM arbeitet seit längerem in diesem Netzwerk mit und Dirk Geldermann ist Mitglied im Kernteam. Neben Schulungen und Fortbildungen ist es Mitgliedern des Bedrohungsmanagements möglich, Fälle einzubringen und somit auf ein Netzwerk aus Polizei, Kriminalpolizei, Gesundheitsamt, Behörden, Jugendämtern, Unternehmen und dem Krisendienst zurückzugreifen. In der Vergangenheit konnten so Gefährdungslagen bereits entschärft, besser eingeschätzt und Mitarbeitende sowie Klient/innen der Beratungsstelle unterstützt werden.
Bedrohungsmanagement mit Fokus auf die Betroffenen
Der diesjährige Fachtag trug den Titel: „Bedrohungsmanagement in Aktion – Mehr Handlungssicherheit in der Unterstützung von Betroffenen durch interdisziplinäre Perspektiven." Beim Fokus auf die konkrete Unterstützung von Betroffenen zeigt sich immer wieder, dass die subjektiv empfundene Bedrohungslage sehr unterschiedlich sein kann und individuelle Krisen auslösen kann. Dirk Geldermann (BHGM) und Steffi Walter (Leiterin der Beratungsstelle des Frauenhauses Nürnberg) sprachen in ihrem Vortrag über die Besonderheiten im Umgang mit Betroffenen von Häuslicher Gewalt.
Vortrag von der BHGM und dem Frauenhaus
In ihrem Vortrag wurde deutlich, dass besonders die Häusliche Gewalt alle Lebenslagen umfasst und Betroffene vielfältige Unterstützung benötigen. Neben den im Fachkreisen bekannten Problemlagen von betroffenen Frauen, wurde auch explizit auf betroffene Männer aufmerksam gemacht. Gewaltbetroffene Männer leiden besonders unter Stigmatisierung und patriarchale Rollenbilder, Scham und Vorurteile stehen ihnen bei der Suche nach Unterstützungsangeboten und gezielter Hilfe im Weg.
Die Beratungsstelle Häusliche Gewalt gegen Männer freut sich, als Netzwerkpartner ihre Perspektive und ihr Fachwissen einem interessierten und fachlich spezialisierten Publikum näherbringen zu können.