Erfolgreicher Start von ANDERS GRÜNDEN
Das Team von ANDERS GRÜNDEN in Aktion. (Foto: Tanja Elm)
16.06.2021 - Schon zwei Monate nach dem Start von ANDERS GRÜNDEN sind bereits vier Social Start-ups in intensiver Beratung. Außerdem wurden mehrere Vorgespräche mit Gründerinnen und Gründern geführt. Dabei wird schon jetzt die Vielseitigkeit und das Innovationspotenzial der Gründungsideen sichtbar.
Social oder auch Impact Entrepreneurship ist nicht nur ein Bereich der Wirtschaft, sondern hat das Potenzial eine Richtungsänderung aller wirtschaftlichen Akteurinnen und Akteure anzustoßen. Das wird vor allem dann sichtbar, wenn man nach Menschen und Unternehmen sucht, die sich selbst als Social Entrepreneurs, Sozialunternehmer/innen oder auch gemeinwohlorientierte Unternehmer/innen und Gründer/innen bezeichnen.
Vielseitige Gründungsideen
Unter ihnen sind z.B. Menschen, die Flüchtlingen dabei helfen, ihre (akademischen) Ausbildungen in Deutschland anerkennen zu lassen und Unternehmen dabei helfen, gutes Personal zu finden. Auch Betreiber/innen von Suchmaschinen, die das Geld der Werbeeinnahmen in Aufforstungsprojekte stecken, sind ebenso dabei, wie Unternehmer/innen, die mit ihren Komposttoiletten nicht nur "aus Scheiße Gold machen", sondern schon lange wissen, dass das erstgenannte Gut als späterer Humus schon immer mehr wert ist, als es Gold jemals sein könnte. So verwundert auch die Vielseitigkeit der Gründungen nicht, die uns hier in Nürnberg begegnet.
Kreislaufwirtschaft & konstruktiver Journalismus
Die ersten zwei Social Start-ups, die wir auf einem Teil ihres Weges begleiten dürfen, sind RE:NUE und die Relevanzreporter.
Das Team von RE:NUE (Aussprache: [ri: nju:]), dass sich selbst als "Bürger*innen Institut" bezeichnet, will die Menschen der Region dazu animieren, sich mit den großen Themengebieten Kreislaufwirtschaft und Zero Waste (also Müllvermeidung) zu beschäftigen. Neben verschiedenen anderen Dienstleistungen bieten sie vor allem auch Beratung für Kommunen und Unternehmen an, die erkannt haben oder erkennen wollen, welches Potenzial diese Themen für die Lebensqualität ihrer Bürgerinnen, Bürger und Mitarbeitenden oder die zukünftige Wirtschaftlichkeit haben.
Ein ganz anderes Feld bespielen die Relevanzreporter. Sie wollen mit ihrem konstruktiven Journalismus eine für die Region neue Art der Berichterstattung und Recherche etablieren. Dabei sehen sie sich nicht nur als gemeinwohlorientiert an, sondern sind Deutschlands erstes gemeinnütziges Start-up im Bereich Lokaljournalismus. Um sich die notwendige Unabhängigkeit erhalten zu können, setzt das Team auf die Mitwirkung der Nürnberger Bevölkerung. Diese kann aktiv in einer Community Themen einbringen und auch einen monetären Beitrag leisten, um die "vierte Säule der Demokratie" lokal zu stärken.
Die Bandbreite ist groß und soll unterstützt werden
Andere Ideen und Gründungen kommen aus den Bereichen Kunst, Bildung, bürgerschaftliches Engagement, Versorgung und Seelsorge. Es gibt technische und digitale Hintergründe genauso wie handwerkliche und soziale. Der Wille, an einer positiven Veränderung der Gesellschaft mitzuwirken, ist groß und vor allem auch nötig. Deswegen wollen wir unsere Möglichkeiten nutzen, um diesen Willen der Menschen zu stärken und weiter zu wecken.
Da wir das nicht allein schaffen können, sind wir sehr froh, dass sich in den letzten Wochen auch andere Gründungszentren, die Stadt und verschiedene Institutionen Social Entrepreneurship und unseren Ansätzen gegenüber offen gezeigt haben und Unterstützung signalisieren. Der kollegiale und interessierte Austausch motiviert uns zusätzlich.